2020 ist das Jahr der Ungewissheit. Keiner weiß, was kommen wird. Niemand weiß, wie die Welt in ein paar Wochen oder Monaten aussieht.
Wäre es nicht zu gewagt, jetzt nach Spanien zu reisen?
Corona hat gezeigt, dass wir global denken müssen. Nie war die Förderung des interkulturellen Austausches wichtiger. Nie war der europäische Zusammenhalt wichtiger. Aber auch beruhigende Fakten sprechen für einen Schulaufenthalt in Spanien...
Was ist mit der Angst, dass im September 2020 noch „nichts geht"?
Es sind noch etwas mehr als vier Monate bis zum Programmstart im September 2020. Die spanische Regierung ist, so wie viele andere europäische Länder, aktiv dabei, die strenge Ausgangssperre aufzulockern. Das Leben wird täglich entspannter, und ganz allmählich kommt die alte Lebensfreude zurück. Natürlich kann man noch nicht von Normalität sprechen, aber kann man das irgendwo momentan auf dieser Erde?
Wir müssen in der Tat noch geduldig sein, und die Wiederherstellung des normalen Lebens wird uns noch einige Wochen kosten, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben das Schlimmste geschafft, und – ohne leichtsinnig zu werden - sollte man das im Fokus behalten.
Kommt es im Herbst zu einer zweiten Viruswelle?
Diese Fragen können nicht mal die Experten beantworten. Aber dass es in Spanien im Herbst erneut zu einem Wiederaufblühen des Coronavirus kommt und damit zu einer strengen Ausgangssperre, unter der die Austauschschüler/innen wochenlang zu Hause bleiben müssen, ist nur schwer vorstellbar.
Die Ausgangssituation ist eine völlig andere. Es finden keine Großveranstaltungen statt, keine Demonstrationen, keine großen Events und alle gesundheitlichen und politischen Antennen sind auf Corona eingestellt. Dies war vor 2 Monaten wahrlich noch nicht der Fall.
Spanien ist leider sehenden Auges in die Falle getappt. Das Land hatte auch Pech, weil es die Welle früher erwischt hat als Länder wie beispielsweise Deutschland. Deutschland und viele andere Länder in Nordeuropa hatten schlichtweg mehr Zeit sich auf Corona einzustellen. Dazu kommt selbstverständlich, dass früher und gründlicher getestet und isoliert wurde.
Mittlerweile ist Spanien aber auf einem anderen Stand und der harte, schmerzhafte Lockdown kann sich so nicht noch einmal wiederholen. Es wäre auch wirtschaftlich für Spanien eine Komplettkatastrophe. Vielleicht muss man bei einem eventuellen Aufflammen traurigerweise in Erwägung ziehen, ältere Menschen gezielt zu isolieren, aber dass das ganze Land erneut brachgelegt wird, glaubt momentan niemand.
Spanien darf nicht isoliert betrachtet werden…
Des Weiteren darf man nicht vergessen, dass ein erneuter Ausbruch des Virus nicht nur Spanien betreffen würde. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern würden wieder Maßnahmen ergriffen, was zur Folge hätte, dass die Schulsituation vergleichbar mit der in Spanien sein könnte.
Sollte also ernsthaft in Erwägung gezogen werden, dass die Schüler/innen zwei Tage die Woche dem Unterricht von zu Hause verfolgen müssen, wäre dies sicher nicht nur in Spanien eine Realität.
Hier nebenbei bemerkt: für keine/n Schüler/in (und seine/ihre Eltern!!) ist es eine Traumvorstellung, nicht täglich in die Schule gehen zu können, aber wenn es eine Generation schafft, dann die Millennials! Es gab noch nie eine Generation, die so spielerisch gelernt hat mit den neuen Medien umzugehen. Die Lehrer können nur von ihnen lernen!
Wir platzieren unsere Schüler/innen in die am wenigsten von Covid befallenen Regionen.
Ein letzter beruhigender Faktor ist die Tatsache, dass die Verteilung der Covidfälle nicht homogen in Spanien verteilt ist, sondern dass man zwischen Ballungsgebieten wie Madrid und Barcelona und eher ruralen Regionen wie Andalusien klar unterscheiden muss.
Selbstverständlich berücksichtigen wir die aktuellen Fallzahlen bei der Platzierung unserer Teilnehmer.
Es ist der Moment der Lebensbejaher!
Wenn wir es dieses Jahr wieder schaffen, ein Stück deutsch-spanische Freundschaft voranzutreiben, Schüler/innen und spanische Familien zusammen zu bringen, können wir alle sehr stolz sein.
Es ist sicher der Moment der Mutigen und der „Lebensbejaher". Es ist richtig, dass egal, was man plant, immer ein Restrisiko besteht, das einem leider keiner nehmen kann.
Uns „Openmindlern" macht es hier Mut, dass die spanischen Gastfamilien nach wie vor Lust haben, ihre Türen aufzumachen. Sie sehnen sich einem Stück Normalität und dem puren Leben. Wir hoffen, den Deutschen geht es genauso…
Vielleicht sollte man es auch so sehen: Wenn das kommende Schuljahr und der Unterricht auf der ganzen Welt etwas anders ausfallen sollte, dann kann man doch das Beste draus machen: in eine Kultur eintauchen und nebenher eine Weltsprache erlernen.
Eines ist sicher:
Sobald unsere Schüler/innen ein bisschen eingelebt sind, werde ich durchs Land reisen und jede/n Schüler/in besuchen, ….um ihn/sie dann hoffentlich feste in den Arm nehmen zu können!!